Urteile im VW / Audi Diesel-Skandal: Schadensersatz für EA288 / EA896 Motoren
Diesel-Besitzer haben gute Chancen auf Schadensersatz, wenn ihre Fahrzeuge einen der von Manipulationen betroffenen Motoren EA288 oder EA896 haben. Das zeigen aktuelle Urteile.
Der Diesel-Skandal weitet sich auf immer mehr Diesel-Motoren aus. Betroffen sind dabei Fahrzeuge aus dem VW-Konzern mit den Marken Volkswagen, Audi, Seat, Skoda und Porsche. Die betroffenen Autos haben die Motoren mit den Bezeichnungen EA288 (Euro 5) und EA896.
So hat beispielsweise die Kanzlei Schwering Rechtsanwälte in den vergangenen Wochen gleich mehrere Urteile erzielt, in denen Schadensersatz für den Besitzer eines Diesel Fahrzeugs durchgesetzt werden konnte. Dabei zeigt sich, dass auch der Nachfolger des Skandal-Motors EA189 von Abgas-Manipulationen betroffen ist.
Gleich zweimal verurteilte das LG Stuttgart die Volkswagen AG zu Schadensersatz und widersprach dabei der Argumentation des Konzerns, dass der EA288 keine unerlaubte Abschalteinrichtung aufweist. Betroffen waren zum einen ein VW T6 California Wohnmobil (Az.: 20 O 621/20) und andererseits ein Skoda Octavia (Az.: 20 O 623/20).
Ebenfalls erfolgreich mit ihrer Schadensersatzklage waren Kläger, die einen 3,0 Liter Diesel Motor mit der Kennziffer EA896 besitzen. Hersteller dieser Motoren ist die Audi AG – der Antrieb wurde allerdings auch in Autos anderer Marken der VW Gruppe verbaut.
Deswegen hatte beispielsweise der Besitzer eines Porsche Cayenne S Diesel von der Audi AG Schadensersatz verlangt – erfolgreich! Er bekam vom LG Fulda (Az.: 8 O 17/21) Schadensersatz in Höhe seines Kaufpreises zugesprochen. Allerdings muss er sich eine Nutzungsentschädigung für die gefahrenen Kilometer anrechnen lassen.
Die von Audi entwickelten Dieselmotoren mit 3 Litern Hubraum und mehr kommen im Porsche Cayenne, Porsche Macan, VW Touareg und mehreren Audi-Modellen zum Einsatz. Das KBA hat verschiedene dieser Modelle wegen der Verwendung einer unzulässigen Abschalteinrichtung zurückgerufen. Besitzer dieser Fahrzeuge haben gute Chancen auf Schadensersatz und sollten ihre Ansprüche bei der IG Widerruf kostenlos prüfen lassen.